Am 23. Juni 2012 habe ich mit meinem Frauchen Anja erfolgreich den Hundeführerschein Stufe 2 absolviert. Die Prüfung für den BHV-Hundeführerschein ist sehr umfangreich und besteht aus einem praktischen und theoretischen Teil. Der praktische Abschnitt befasst sich damit, wie Anja und ich als Team in der Öffentlichkeit auftreten und dass mich mein Frauchen im Alltag sicher unter Kontrolle hat. Ich darf weder andere Menschen noch Hunde gefährden. Stufe 1 wird ausschließlich an der Leine durchgeführt; bei der Stufe 2 läuft der Hund frei.

Als erstes musste mein Frauchen 40 Fragen zum Hundeverhalten und –erziehung beantworten. Ich konnte ihr dabei nicht helfen, aber sie hatte es wohl gut gemacht, denn wir wurden zum praktischen Teil zugelassen.

Dazu sind wir zunächst auf meinen Lieblingshundeplatz gegangen. Da hat es mal wieder total nach Leckerlis gerochen und ich durfte auch noch ein wenig schnüffeln. Als mir Anja dann aber sagte, dass wir arbeiten, habe ich ihr meine ganze Aufmerksamkeit geschenkt. Als erstes haben wir den Platz leinenführig umrundet und dabei gab mir Anja immer verschiedene Signale, die ich auch gleich ausführte. Sitz, Platz, Steh alles kein Problem für mich. Das gleiche haben wir dann auch noch mal ohne Leine gemacht. Bei der zweiten Runde ohne Leine ist mir doch ein super toller Geruch in die Nase gestiegen. LEBERKÄSE. Lecker, extra für mich! Ich hatte diese Köstlichkeit schnell gefunden und mir erst mal eine Nase voll Geruch genommen. Da hörte ich ein „No“ von Anja. So ein Mist, ist doch nicht für mich. Na gut, habe ich es halt liegen gelassen und bin schnell zu Anja gelaufen. Die hatte dann leckeren Käse für mich – mein Lieblingsleckeri. Danach musste ich in ganz weiter Entfernung ein Platz machen und 2 Minuten so bleiben. Das war ziemlich langweilig, aber ich habe durchgehalten. Dann kamen noch Handlingsübungen: Ohren, Augen, Pfoten wurden überprüft. Alles kein Problem für uns, da Anja auch immer vorher schön ankündigt, was sie berühren wird. Der Chip wurde ausgelesen und dann haben wir noch eine Runde gespielt. Als Anja „Gib aus“ sagte, habe ich sofort brav das Spielzeug fallen gelassen.

Mittags ging es dann mit der ganzen Truppe durch Nieder-Olm. Dort gab es die verschiedensten Ablenkungen auf der Straße. Die viele Menschen, Fahrradfahrer, Inlineskater, Kinder, Hunde haben mich nicht aus der Ruhe bringen können. Auch nicht als wir Passanten nach der Uhrzeit gefragt haben oder als Chris mit einem Superwürstchen in der Hand auf der Bank gesessen hat. Anja hat sich mit ihr unterhalten und ich musste ruhig daneben sitzen. Chris hat immer so leckere Sachen dabei und ich kann ruhig abwarten, denn wenn ich ganz brav bin bekomme ich zum Schluss immer ein Stück.

Im Freilauf haben wir Jogger, Fahrradfahrer, Pferde und Hunde getroffen. Alles kein Problem für mich. Wir machten wieder einige Übungen u.a. Abruf aus dem Spiel. Als wir zum Bach kamen erklärte Anja der Prüferin, dass sie mich anleint, da ich sonst zum Bach laufen würde und sie mich ständig abrufen müsste. Ach Quatsch, ich doch nicht! Die kennt mich schon ziemlich gut, die Anja ;-). Für die Prüferin war das ok, denn damit zeigte Anja, das sie vorrausschauend handelt. Zum Abschluss durften wir alle in den Bach, da wir niemand mehr stören konnten. Ein toller Abschluss für uns alle. Uns wurde dann mitgeteilt, dass wir alle bestanden hatten. Das muss was Gutes sein, denn plötzlich redete Anja wieder mit den anderen. Sie war den ganzen Tag still und angespannt, obwohl ich doch sooo cool war. Sie hätte mir ruhig ein wenig mehr vertrauen können ;-).